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Imperialismus- Expansion im Industriezeitalter
Wirtschaftliche und soziale Veränderungen
- Unterschiede im Vergleich zum 16.-18. Jahrhundert
- nicht mehr ausschließlich wirtschaftliche Ausbeutung durch Handelskompanien
- Unterwerfung von Territorien unter direkte politische Herrschaft
- innenpolitische Funktion der Kolonien
li>Milderung der wirtschaftlichen und sozialen Probleme in den Mutterländern'
- Gewinnung neuer Absatz- und Investitionsmärkte
- Siedlungskolonien als soziales Ventil
Mächterivalitäten in Europa
Ziele der europäischen Großmächte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts:
Deutschland: Sicherung und Ausbau der bestehenden Macht
Großbritannien:
Ausweitung des überseeischen Empire
In Europa: Wiederherstellung der balance of powers (d.h. Rivalität zu Deutschland als möglicher Hegemonialmacht)
Frankreich/Russland: Versuche, die alte Machtstellung wiederzuerhalten
Österreich: Anlehnung an Deutschland
Funktion der überseeischen Politik: Ablenkung der europäischen Konflikte (z.B. Förderung der französischen Kolonialpläne durch Deutschland, um von einer Revanche für 1871 abzulenken)
Direkte Herrschaft und Aufteilung der Welt
Prinzip der direkten Herrschaft: Annexion fremder Gebiete/Einsetzung einer eigenen Regierung (Gouverneure) und Verwaltung
Ziele der Kolonialmächte in Afrika
Großbritannien: Kap-Kairo-Linie'/Beherrschung des Indischen Ozeans ® Sicherung Indiens
Frankreich: Ausdehnung des westafrikanischen Kolonialreiches bis zum Indischen Ozean
Deutschland (Spätkommer'): Verbindung der Kolonien in Südwest- und Ostafrika zu einem mittelafrikanischen Kolonialreich
fast vollständige Aufteilung Afrikas/Konflikte zwischen de Großmächten wegen überschneidender Interessen
China
Prinzip der indirekten Herrschaft: Abhängigkeit der chinesischen Regierung durch Verträge
Situation Mitte des 19. Jahrhunderts:
- formal selbstständiger Staat mit eigener Regierung, tatsächlich Aufteilung in Einflusszonen der Großmächte
- Pachtverträge Abtretung wichtiger Gebiete (mit Häfen), z.B. Hongkong (Großbritannien), Macao (Portugal), Tsingtao/Kiautschou (Deutschland)
Boxeraufstand (s. Zeittafel)
Rechtfertigungsideologien
Nationalismus: Streben nach Weltmachtstellung durch Erwerb überseeischer Kolonien
·Sendungsbewusstsein: Zivilisierung der Wilden; Missionierung zur Durchsetzung des Christentums
·Sozialdarwinismus/Rassismus
- pseudowissenschaftliche biologisch begründete Lehre: Ungleichheit der menschlichen Rassen, struggle for life Recht des Stärkeren (Herbert Spencer)
Deutscher Imperialismus
Kolonialpolitik Bismarcks
erklärt Deutschland für saturiert'
versucht, Konflikte mit den europäischen Großmächten zu vermeiden
zwischen 1884 und 1886 Schutzherrschaften' in Afrika und im Pazifik; Umwandlung in Kolonien
ökonomische und innenpolitische Gründe für den Kolonienerwerb bei persönlicher Skepsis
Weltmachtstreben Wilhelms II.
Änderung der deutschen Außenpolitik seit dem Rücktritt Bismarcks (1890):
Anspruch auf Weltmachtstellung Deutschlands
Flottenbauprogramm: Spannungen mit Großbritannien
1897/1898: Besetzung der chinesischen Provinz Shantung (Kiautschou)
ab 1903: Bau der Bagdad-Bahn; Annäherung an Osmanisches Reich ® Spannungen mit Russland und Großbritannien
1905 Erste Marokkokrise 1911: Zweite Marokkokrise: Konflikte mit Frankreich und Großbritannien
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