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Heinrich-Heine-Gesamtschule
Kolonialkriegerdenkmal
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Name: | Das Ehrenmal Kolonialkrieger am Frankenplatz |
Bezeichnung: | Kolonialkriegerdenkmal |
Standort: | Frankenplatz, Tannenstraße / Ecke Rossstraße |
Entstehungsdatum: | im Jahr 1908 |
Künstler: | Peter Bürger, Bildhauer |
Größe: | Sockelhöhe ca. 2,20 m, Soldat ca. 1,50 m, zusammen ca. 3,70 m |
Gewicht: | Soldat ca. 200 kg |
Materialien: | Sockel aus Sandstein, Soldat aus Bronze |
Das Kolonialkriegerdenkmal stellt einen übergroßen Soldaten aus Bronze dar. Auf eine Hand gestützt und mit gesenktem Kopf, hält er in seiner rechten Hand ein Gewehr und ringt in halbliegender Haltung mit dem Tod. Die Statue des Kriegers liegt auf einem ca. 2,20 m hohem Sockel aus Sandstein, an dem die Gedenktafel zum Gedenken an die deutschen Kolonialkrieger angebracht ist.
Das Kolonialkriegerdenkmal wurde vom niederrheinischen Füsilier-Regiment Nr. 39 den in Süd-West-Afrika gefallenen Kameraden gestiftet, die sich an der Niederschlagung eines Aufstandes der Hereros in der ehemaligen deutschen Kolonie in den Jahren 1904-1907 beteiligt hatten.
Es wurde durch Spenden von Regimentsangehörigen finanziert. Die Offiziere Voigt und Bender, neun Unteroffiziere und 38 Mannschaften hatten sich zum Dienst in Afrika gemeldet.
Dort verstarben erwähnter Leutnant Bender, Sohn des ehemaligen Bürgermeisters von Gerresheim, Unteroffizier Kaplecki, die Reiter Fraenzen und Schimmel sowie der Füsilier Trakowiak. Kaplecki wurde von den
Unteroffizieren eine Gedächtnistafel gewidmet, die aber schon vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verschollen war. Die Statue wurde von dem Bildhauer Peter Bürger, einem Mitglieds des Regiments, im Jahre 1908 modelliert. Der Sandsteinsockel, auf dem die Figur aufgesetzt ist, stammt von Unteroffizier Runkel, der ebenfalls bei dem Regiment diente. Am 27.5.1909 wurde das Denkmal zu Ehren der Gefallenen auf dem Exerzierplatz der Kaserne der 39er an der Tannenstraße eingeweiht. In der Inschrift wurden die Namen der Gefallenen erwähnt:
In der darauffolgenden französischen Besatzungszeit wurde das Monument von den in der Kaserne untergebrachten Franzosen mehrmals beschädigt. Der Kopf wurde von einer Kugel durchschossen und das Bajonett abgebrochen. Auch heute noch sind diese Spuren zu sehen: So ist der Lauf des Gewehres auffällig kurz und es fehlt das Bajonett, außerdem sind im Sockel weitere Einschussspuren zu sehen.
Nach Abzug der Franzosen bemühte sich der Kolonialverein um die Instandsetzung des Denkmals und die Verlegung an einen öffentlichen Platz mit der Begründung, den Gedanken an die deutschen Kolonien und deren Bedeutung für die deutsche Wirtschaft zu wecken. Wegen des geringen künstlerischen Gehalts des Denkmals wurde das Vorhaben aufgegeben. Im Jahr 1931 bemühte sich der Verein der ehemaligen 39er unter Leitung des Polizeihauptmanns Knoblauch - mit Unterstützung des Kolonialvereins Düsseldorf und des Polizeipräsidiums - erneut um die Instandsetzung und Versetzung des Denkmals auf einen öffentlichen Platz mit der Begründung, es aus der Vergessenheit zu heben. Ein Jahr später baten sowohl der Bürgerverein Zoo um die Aufstellung im Zooviertel als auch der Bürgerverein Derendorf um die Versetzung auf den Frankenplatz. Beide Bitten wurden aber wegen des geringen künstlerischen Gehalts des Denkmals abgelehnt. Schließlich gelang es den 39ern 1935, anlässlich der am 28/29. September in Düsseldorf stattfindenden Kolonialkriegertagung, die nun unter nationalsozialistischer Führung stehende Stadt von ihrem Vorhaben zu überzeugen. Durch eine Spendenaktion und den Verkauf von Liederbüchern der Gesänge des Füsilier-Regiments widmeten sich die Regimentsangehörigen Gerhards und Eßmann der Restauration des Denkmals. Die Umstrukturierung des öffentlichen Platzes übernahm die Stadt Düsseldorf. Mit der Versetzung des Denkmals auf den Frankenplatz wurde es der Stadt Düsseldorf geschenkt. In einer großen Übergabefeier wurde es als „ein Mahnmal für die Taten der Gefallenen“ erhoben, die zum Vorbild genommen werden sollten. Es sollte von nun an die Funktion eines "Allgemeinen Kriegerdenkmals" übernehmen. Zu diesem Zwecke wurde dem Denkmal eine der heutigen Version entsprechende neue Inschrift gegeben. Nachdem im Januar 1951 Diebe versucht hatten, das Mahnmal vom Sockel zu heben, erging am 13.4.1951 der Beschluss des Kulturausschusses, das Denkmal mit drei anderen gefährdeten Werken bis auf weiteres von seinem Stellplatz zu entfernen. Ein Jahr später wurde das Denkmal mit einer diebstahlsicheren Verankerung und erneuerter Schrifttafel wieder am Frankenplatz aufgestellt. Während der Studentenbewegung 1967 war erneut diesmal die Gedenktafel mutwillig zerstört worden. Trotz dieser ereignisreichen Geschichte fand dieses Denkmal wenig Beachtung in Düsseldorf.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Denkmal wieder am Frankenplatz - genauer an der Tannenstraße / Ecke Rossstraße - wieder zu finden. Es steht dort etwas versteckt zwischen Bäumen und Sträuchern und wird heute kaum noch bemerkt. Es hat für den Großteil der Düsseldorfer Bürger keine große Bedeutung.
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