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Montag, den 27.09.99

An diesem Montagmorgen trafen wir uns nach dem Frühstück um ca. neun Uhr, um gemeinsam mit der U- und S-Bahn zum Pariser Platz zu fahren.
Auf dem Programm stand heute zunächst ein Gang über die Straße "Unter den Linden" Photo Seite, Berlins berühmtester Boulevard, der sich vom Brandenburger Tor bis zum Schlossplatz fast 2 km hinzieht. Hier findet man vor allem Prachtbauten aus preußischer Glanzzeit, aber auch weniger ansprechende Gebäude, wie die ehemalige sowjetische Botschaft z.B..
Vor der Kulisse des Alten Palais Photo Seite hielt Max sein Referat über Kaiser Wilhelm I., allerdings hatte er erneut das Pech, dabei noch eine Geräuschkulisse gratis zu bekommen, ähnlich wie bei seinem Vortrag am vorigen Tag, denn gerade zu diesem Zeitpunkt begannen die Vorbereitungen für eine Großkundgebung der Gewerkschaft "ÖTV".
Trotz des Trubels im Hintergrund ging es weiter mit der düsteren Seite der Geschichte Berlins.
Auf dem Bebelplatz gegenüber der Humboldt-Universität Photo Seite, Berlins ältester Universität (wo u.a. Hegel, Feuerbach und Einstein lehrten) und zwischen der Deutschen Staatsoper und der alten Königlichen Bibliothek Photo Seite wurden 1933 kurz nach der "Machtergreifung" Bücher "unliebsamer" Schriftsteller verbrannt Photo Seite. Heute steht dort ein Denkmal in Form eines Bücherzimmers mit weißen leeren Regalen in den Boden eingelassen, um an diesen dunklen Abschnitt deutscher Geschichte zu erinnern.
Ganz in der Nähe liegt die St.-Hedwigs-Kathedrale Photo Seite, die schon von weitem durch das Grün ihrer Kuppel auffällt. Im Innern wurden wir von einer freundlichen Dame empfangen, die uns über wichtige Details informierte. Der Bau entstand 1747 nach Plänen Friedrichs des Großen und seines Hofarchitekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff. Der Bischofsitz zählte zu den ersten katholischen Kirchbauten im protestantischen Preußen nach der Reformation. Historisches Vorbild war das Pantheon in Rom, als "Tempel der Götter" für Friedrich II. seit je ein Symbol der Toleranz gegenüber anderen Religionen.
Ein weiteres Mahnmal befindet sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite in der Neuen Wache Photo Seite, wo man den Opfern des Faschismus und Militarismus gedenkt. Direkt nebenan steht das ehemalige Zeughaus Photo Seite, das heute das Deutsche Historische Museum beherbergt.
Den Abschluss dieses Vormittages bildete der Besuch des Kronprinzenpalais Photo Seite, in dessen Garten wir einen Bericht über die dramatische Geburt Photo Seite Wilhelms II. und ein Referat Tims über Wilhelm II. hörten, bevor wir um 12.00 Uhr in die Mittagspause entlassen wurden. Auch wenn wieder einmal eine Großveranstaltung unsere Pläne etwas störten, war die erste Hälfte des Tages zumindest schon mal gelungen und im Gegensatz zum Vortag spielte diesmal glücklicherweise auch das Wetter mit .
Vanessa Rath

2. Teil

Nachdem wir uns in der Mittagspause gut erholt hatten, trafen wir uns am Ausgrabungsgelände auf dem Schlossplatz Photo Seite , dort, wo früher das Stadtschloss Photo Seite der Hohenzollern gestanden hat. Von dem Schloss ist außer ein paar Fundamentresten so gut wie nichts mehr erhalten, nachdem es im Zweiten Weltkrieg von Bomben schwer beschädigt und die Ruine von den Machthabern in der DDR gesprengt worden war, um Raum für einen Aufmarschplatz und den "Palast der Republik" zu schaffen, über dessen Zukunft ein heftiger Streit in der Öffentlichkeit ausgebrochen ist.
Über die Geschichte und Bedeutung des Stadtschlosses informieren zahlreiche Fotos und Schriftdokumente auf Tafeln, die rund um die Ausgrabungsstätten aufgestellt worden waren. Darunter war auch eine Menuekarte, aus der abzulesen war, was "Seine Majestät der Kaiser und König" so zu speisen beliebte. Nicht allzu weit entfernt davon liegt das ehemalige "Staatsratsgebäude" Photo Seite, z.Zt. der DDR Sitz von Ulbricht und Honnecker. Architektonisch fällt es dadurch auf, dass in die schlichte Fassade das "Portal IV" Photo Seite des zerstörten und abgerissenen Stadtschlosses eingelassen worden ist. Der Grund: Von diesem Portal aus hatte Karl Liebknecht am 9. November 1918 wenige Stunden später, nachdem Philipp Scheidemann die Republik proklamiert hatte, die "sozialistische Republik" ausgerufen. So ließen wir es uns auch hier, ähnlich wie vor dem Reichstagsgebäude, nicht nehmen, Paul zu bitten, direkt vor dem Portal die Proklamation Liebknechts vorzulesen, um so der "Geschichte ganz nahe" zu sein. Z.Zt. dient das ehemalige "Staatsratsgebäude" dem Bundeskanzler als provisorischer Amtssitz, bis das neue Kanzleramt fertig gestellt ist.
Gegen 14:50 Uhr machten wir uns auf den Weg zum "Lustgarten" Photo Seite , der vor dem Berliner Dom Photo Seite und dem "Alten Museum" Photo Seite gelegen ist. Nach einer kleinen Pause ließen wir den imposanten Anblick des Berliner Doms auf uns einwirken. Da lag es nahe, uns auch das prachtvolle Innere der Hauptkirche des preußischen Protestantismus mit der Gruft der Hohenzollern anzusehen. Frau Vallery und Philipp W. haben alles für uns bildlich festgehalten.
Anschließend ließen wir es uns nicht nehmen, (ohne Herrn Köster) die ungefähr 1000 Stufen hoch zur Kuppel hinaufzusteigen. Den Ausblick Photo Seite haben wir dann eine Weile genossen, bis wir dann wieder hinunterstiegen.
Auf dem Weg zum Berliner Fernsehturm hatten wir Gelegenheit, etwas über das "Rote Rathaus" Photo Seite zu erfahren. Der "Neptunbrunnen" Photo Seite in der Nähe hatte seine eigenen Reize. Vier üppige Damen in Bronze lagern auf dem Beckenrand des wohl größten Brunnens der Welt und personifizieren Elbe, Weichsel, Oder und Rhein.
Am Fernsehturm angekommen, merkten wir, dass die Eintrittspreise reinster Wucher waren und verzichteten deshalb darauf, nach oben zu fahren.
Anschließend ging es zum Alexanderplatz Photo Seite. Mit Hilfe von historischem Fotomaterial war es uns möglich zu erkennen, welche gravierenden Umgestaltungen der Platz in den letzten Jahrzehnten erfahren hatte.
Auf dem Alexanderplatz wurden wir in die Freizeit entlassen.
Patrick Dusoulier

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