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Personen des Widerstands
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Dietrich Bonhoeffer (1906-45), 1944 im Gefängnis Tegel.
Dr. phil., evangelischer Theologe; 1933-35 in England, seit 1935 Leiter des Predigerseminars der Bekennenden Kirche in Finkenwalde/Pommern. Als führendes Mitglied der Bekennenden Kirche erhielt er 1936 Lehrverbot, 1940 Rede- und Schreibverbot. Bonhoeffer vollzog den Schritt vom kirchlichen zum politischen Widerstand und arbeitete mit Gruppen der militärischen Opposition zusammen. Im Mai 1942 traf er in Schweden als Vertreter des deutschen Widerstandes den Bischof von Chichester.
Am 5. April 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet. Bis zum 8. Oktober 1944 blieb er im Gefängnis Berlin-Tegel, dann wurde er in die Prinz-Albrecht-Straße 8 verlegt. Am 7. Februar 1945 wurde er in das Konzentrationslager Buchenwald, dann nach Schänberg, schließlich nach Flossenbürg gebracht. Dort wurde er am 9. April 1945 zusammen mit Canaris, Oster und anderen ermordet.
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Helmuth James Graf von Moltke (1907-45), am 9/11. Januar 1945 vor dem Volksgerichtshof.
Jurist; zahlreiche Auslandsaufenthalte; 1935-39 Anwaltstätigkeit in Berlin; 1939 Kriegsverwaltungsrat im Amt Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht (0KW), dort Sachverständiger für Kriegs- und Välkerrecht. Moltke gehörte zu den entschiedenen Gegnern des NS-Regimes; er sammelte seit 1940 zahlreiche jüngere Oppositionelle unterschiedlicher politischer Herkunft und Richtung, die sich mehrfach auf seinem schlesischen Gut Kreisau trafen ("Kreisauer Kreis") und Reform- und Neuordnungspläne für ein Deutschland nach Hitler ausarbeiteten. Zu anderen Widerstandsgruppen bestanden vielfältige Verbindungen.
Moltke wurde am 19. Januar 1944 verhaftet und in die Prinz-Albrecht-Straße 8 eingeliefert. Am 7. Februar 1944 wurde er in das Konzentrationslager Ravensbrück, später in die Strafanstalt Tegel verlegt. Vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt, wurde er am 23. Januar 1945 in Plötzensee hingerichtet.
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