Die Zahl der im Geheimen Staatspolizeiamt und bei den SS-Dienststellen Beschäftigten stieg seit 1933/34 ständig an. Dementsprechend wuchs der Bedarf an Räumen für Personal, Dienststellen und technische Gerätschaften. 1935 bezog der SD die dem Prinz-Albrecht-Palais
Das Reichsluftfahrtministerium an der Wilhelmstraße, zwischen Prinz-Albrecht-Straße und Leipziger Straße, um 1937.
Ehemaliges Preußisches Abgeordnetenhaus, Prinz-Albrecht-Straße 5, 1934.
Als ,Preußenhaus 1934/35 vorübergehend Sitz des Volksgerichtshofs, wurde das Gebäude Ende 1935 nach der Verlegung des Vo!ksgerichtshofs in die Bellevuestraße von Göring in ,Haus der Flieger" umbenannt.
Das Europahaus am Askanischen Platz, Juli 1943.
| unmittelbar benachbarten Gebäude Wilhelmstraße 101 und 103/04; 1937 kam - noch dem Auszug der SA Gruppenführung Berlin-Brandenburg - die Wilhelmstraße 106 hinzu. In der Wilhelmstraße 100 waren seit 1936 andere Dienststellen der SS untergebracht (zunächst das SS-Hauptamt).
Die Gestapo errichtete 1935/36 einen Garagenanbau auf dem Grundstück Prinz-Albrecht-Straße 8 und schloß damit die Baulücke zum ehemaligen Hotel Prinz Albrecht. Einige Dienststellen zogen in die Wilhelmstraße 98 und 99.
So waren Ende der dreißiger Jahre von der Prinz-Albrecht-Straße 8 bis zur Wilhelmstraße/Ecke Anhalter Straße bis auf zwei Grundstücke (Wilhelmstraße 105 und 107) alle Gebäude mit Dienststellen der Gestapo und der SS belegt, dazu weitere Häuser in der unmittelbaren Umgebung (z.B. Wilhelmstraße 20 und 34).
Bis Anfang 1936 wurde an der gesamten Straßenfront der Wilhelmstraße zwischen Leipziger Straße und Prinz-Albrecht-Straße der Gebäudekomplex des Reichsluftfahrtministeriums errichtet
- in einer Bauzeit von nur fünfzehn Monaten. Zu den Olympischen Spielen 1936 wurde der Bau den ausländischen Besuchern als Symbol des "neuen" Berlin präsentiert. Ein zeitgenössischer Stadtführer nennt ihn ein "in Stein gehauenes Dokument des wiedererwachten Wehrwillens und der wiedergeschaffenen Wehrfähigkeit des neuen Deutschland".
Das ehemalige Preußische Abgeordnetenhaus (Prinz-Albrecht-Straße 5) nahm Reichsluftfahrtminister Göring zusätzlich in Beschlag. Es erhielt den Namen "Haus der Flieger", nachdem es 1934/35 kurzfristig als Sitz des neuerrichteten "Volksgerichtshofs" gedient hatte. In der letzten Phase des Zweiten Weltkrieges nutzte Himmler das Gebäude für Konferenzen der Führungsgremien der SS und des Reichssicherheitshauptamtes. Gegen Ende der dreißiger Jahre zog das Reichsarbeitsministerium in das Europahaus am Askanischen Platz, von dessen Fassade man vorher die Lichtreklame entfernt hatte. Im Oktober 1941 erwog Himmler zeitweilig, seinen Persönlichen Stab dort unterzubringen. Dieser Plan wurde jedoch nicht realisiert.
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