|
Schon vor dem 30. Januar 1933 erwarb die NSDAP ein erstes Grundstück auf dem Gelände. Im Oktober 1932 war die Redaktion des 1927 von Göbbels gegründeten Parteiblatts Der Angriff aus der nur wenige hundert Meter südlich gelegenen Hedemannstraße 10 in das Haus Wilhelmstraße 106, unweit des Prinz-Albrecht-Palais (Nr. 102), gezogen. Das Gebäude in der Wilhelmstraße erhielt jetzt die Bezeichnung AngriffHaus. Im Frühjahr 1934 siedelte die Angriff-Redaktion in die nahegelegene Zimmerstraße um. Am 23. Juli 1934 bezog die Adjutantur des neuernannten SA-Stabschefs Lutze - Nachfolger des ermordeten Ernst Röhm - vorübergehend das Haus. Von Ende 1934 bis Januar 1937 diente es als Sitz der SA-Gruppenführung Berlin-Brandenburg, anschließend wurde es vom Sicherheitsdienst (SD) der SS genutzt.
Am 20. April 1934 wurde der Reichsführer-SS Heinrich Himmler, zum Inspekteur der Geheimen Staatspolizei in Preußen ernannt; sein Dienstsitz war in der Prinz-Albrecht-Straße 8. In den folgenden Monaten wurden die SS-Führungsstellen aus München nach Berlin verlegt. Anfang November 1934 zog die Adjutantur des Reichsführers-SS (später: Persönlicher Stab Reichsführer SS) in die Prinz-Albrecht-Straße 9. Aus dem Hotel Prinz Albrecht wurde das SS-Haus, das unter anderem auch vom SS-Hauptamt, der eigentlichen SS-Verwaltungszentrale, genutzt wurde. Da der Chef des Sicherheitsdienstes (SD) der SS, Reinhard Heydrich, im April 1934 als Stellvertreter Himmlers zum Leiter des Geheimen Staatspolizeiamtes ernannt wurde, zog auch der SD von München nach Berlin; er wurde im Prinz-Albrecht-Palais untergebracht.
Hotel Prinz Albrecht, Prinz-Albrecht-Straße 9, um 1932.
Lageplan, Ende 1934.
Lageplan, 1938.
Prinz-Albrecht-Palais, Wilhelmstraße 102, um 1930. Seit November 1934 war das Palais Sitz des Sicherheitsdienstes (SD) der SS, seit September 1939 Dienstsitz des Chefs des Reichssicherheitshauptamtes (Heydrich, ab 1943 Kaltenbrunner). | |
[Seitenanfang]
|
|