Facharbeiten
Heinrich-Heine-Gesamtschule
Anbindung
Düsseldorfs an die Eisenbahn
Problematiken
und Lösungen
Facharbeit
im Leistungskurs
Geschichte
bei Herrn Freimut Köster
von
Peter
Rhode
Schuljahr
2002/2003
Abgabedatum:
21. Februar 2003
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis 1
2. Einleitung 2
3. Eisenbahn – Starthilfe für die
Industrielle Revolution 3
4. Entstehung der Düsseldorf- Elberfelder
Eisenbahngesellschaft 4
5. Finanzierungsprobleme während des Baues der
Düsseldorf- Elberfelder Eisenbahn 6
6. Die verschiedenen Eisenbahngesellschaften und ihre
Streckenführung 8
6.1. Düsseldorf- Elberfelder Eisenbahn 8
6.2. Köln- Mindener Eisenbahn 8
6.3. Rheinische Eisenbahn 9
7. Der neue Hauptbahnhof und die damit aufkommenden
Vorteile 9
7.1. Entwicklung nach der Verstaatlichung 11
8. Schluss 12
9. Literaturverzeichnis 13
10. Selbstständigkeitserklärung 14
11. Anhang 15
- Biographie von
Friedrich Harkort
- Satirische Darstellung
- Darstellungen der
Eisenbahnnetze
- Stadtplan von
Düsseldorf
-
Dokumentation der Beratungsgespräche
1.
Vorwort
Im Rahmen unseres Leistungskurses Geschichte
behandeln wir zur Zeit das Thema „Industrielle Revolution“.
Es ist Aufgabe gewesen, zu diesem Thema eine Facharbeit anzufertigen.
Dadurch, dass ich viel mit der Deutschen Bahn
reise, habe ich ein großes Interesse entwickelt, zu erfahren,
wie die Eisenbahn entstanden ist.
Da das Thema „Eisenbahn“ sehr
umfangreich vorhanden ist, spezialisierte ich mich auf die
Fragestellung: „Anbindung Düsseldorf an die Eisenbahn –
Problematiken und Lösungen“.
Betreffend Düsseldorf sind lediglich geringe
Mengen an Informationen zu diesem Thema vorhanden. Die Entstehung der
Eisenbahn in Düsseldorf wird in den meisten Literaturquellen nur
angedeutet.
Mein Arbeitsplan war zeitlich gegliedert und
beschränkte sich hauptsächlich auf das Wochenende. Aufgrund
der enormen Zeit, die mir am Wochenende zur Verfügung stand,
hatte ich nicht zu befürchten, meine Arbeit zu unterbrechen. In
der Woche war es mir oft nicht möglich, neben meinen
Hausaufgaben, die ich zu fertigen hatte, meine Facharbeit
fortzusetzen. Lediglich an den Tagen, an denen der Schulunterricht
nicht bis 16 Uhr ging, konnte ich neben meinen Hausaufgaben Zeit für
meine Facharbeit finden.
2.
Einleitung
Mit meiner gefertigten Facharbeit möchte ich
anderen, sowie mir, tiefere Einblicke in die Eisenbahngeschichte
ermöglichen.
Die
Eisenbahn hat im 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle in der
industriellen Revolution gespielt. Mit der Entstehung der Eisenbahn,
wurde die Industrie angekurbelt. Im folgenden Thema „Eisenbahn
– Starthilfe für die Industrielle Revolution“ wird
näher darauf eingegangen.
Wie im Vorwort schon erwähnt, besteht von
meiner Seite aus ein großes Interesse an der damaligen
Entstehung der Eisenbahn. Aus diesem Grund habe ich mich in meiner
Facharbeit auf die Problematiken und Lösungen der Anbindung
Düsseldorf an die Eisenbahn spezialisiert.
3.
Eisenbahn – Starthilfe für die Industrielle Revolution
Das 19. Jahrhundert war die große Zeit der
Eisenbahnen. Durch den Bau der Eisenbahn hat sich ein einheitliches
Verkehrsgebiet gebildet und ein einheitlicher Markt ist entstanden.
Eine günstige und schnelle Möglichkeit Güter zu
transportieren, die eine moderne Industrie ausmacht, ist erst mit dem
Aufbau eines Eisenbahnnetzes gegeben worden. Die Kapitale, die
notwendig für den Eisenbahnbau waren, stammten meist von
privaten Aktiengesellschaften und nicht vom Staat, da sich die
kleinen Einzelstaaten des Deutschen Bundes eine so hohe Investition
nicht leisten konnten. Deswegen waren die meisten
Eisenbahngesellschaften, private Eisenbahngesellschaften. Die
privaten Aktiengesellschaften übernahmen den Bau und den Betrieb
der Eisenbahn. Nach der Gründung des Deutschen Reichs (1871),
begann der Staat sich die Eisenbahn zurückzukaufen. Später
war die Eisenbahn eines der Gründe zur Vereinigung des Deutschen
Bundes.
Im Jahre 1814 baute Georg Stephenson die erste
Lokomotive. Diese Lokomotive wurde für den Grubentransport im
Bergbau eingesetzt. Mit der elf Jahre später entstandenen,
ersten Eisenbahnstrecke in der Grafschaft Durham, begann in England
die Revolutionierung des Verkehrswesens. Seit der ersten
Eisenbahnstrecke in England wurde die Industrie angekurbelt. Die
Nachfrage an Stahl und Eisen für die Gleise und Lokomotiven
steigerte sich. Gleichzeitig wurde der Berg- und Maschinenbau
angekurbelt. Die offenen Arbeitsplätze erhöhten sich, da
Gleise verlegt, Brücken gebaut und Bahnhöfe und Waggons
hergestellt werden mussten.
Die Eisenbahn setzte in Deutschland die Eisen- und
Schwerindustrie in Gang. Außerdem gewann die Eisenbahn als
Transport- bzw. Verkehrsmittel große Bedeutung.
Das Ruhrgebiet und Oberschlesien wurde durch die
Eisenbahn eines der größten Zentren in der Stahl- bzw.
Eisenindustrie. Die Deutschen übernahmen anfangs die Lokomotiven
der Engländer. Im Jahre 1835 fuhr die erste, in Deutschland
produzierte, Lokomotive von Nürnberg nach Fürth (6,1 km).
Es folgte vier Jahre später die erste, bedeutende Strecke von
Leipzig nach Dresden. Das Schienennetz erweiterte sich schnell. Bis
zum Jahr 1850 hatte das Schienennetz in Deutschland insgesamt eine
Länge von 6000 Kilometern. 60 Jahre später ist das
Eisenbahnnetz auf 59.000 Kilometer angewachsen.
Viele Menschen in Deutschland hatten vor der
Eisenbahn Angst. Sie hatten Angst vor dem Fortschritt, vor allem
hatten sie Angst das Menschen oder Lebewesen davon schaden nehmen
könnten. Trotz dieser Furcht, ist die Eisenbahn zum wichtigsten
Transportmittel des 19. Jahrhundert geworden.
4.
Entstehung der Düsseldorf- Elberfelder Eisenbahngesellschaft
Die
erste öffentliche Eisenbahn wurde von der Düsseldorf-
Elberfelder Eisenbahngesellschaft erbaut und eröffnet.
Im
südlichsten Teil Düsseldorfs (in der Nähe der Königs-
Allee und des heutigen Graf- Adolf- Platzes) begann die erste
Streckenführung der Düsseldorf- Elberfelder
Eisenbahngesellschaft. Diese verlief durch Erkrath, Hochdahl und
Vohwinkel (heutiges Wuppertal) und endete in Elberfeld- Steinbeck.
Der
Bau dauerte ungefähr vier Jahre. Die Strecke hatte insgesamt
eine Länge von 27 Kilometern. Mit dem ersten Teilstück (von
Düsseldorf nach Erkrath) von neun Kilometern Länge, begann
der Ausbau des westdeutschen Eisenbahnnetzes.
Am
21. Mai 1841 wurde das Stück von Erkrath nach Vohwinkel und am
3. September 1841 das restliche Stück von Vohwinkel nach
Elberfeld fertiggestellt und dem Verkehr freigegeben.
Ein
Aufruf mit dem Titel „Eisenbahnen (railroads)“ erschien
am 30. März 1825 in der Zeitung „Hermann“. Dieser
Artikel wurde vom bekannten, westfälischen Volksmann Friedrich
Harkort
verfasst. Um ein neues, alle Wirtschaftslagen völlig umwälzendes
Verkehrsmittel zu gründen, versuchte er das Interesse der
Gesellschaft zu wecken. Er forderte zur Beteiligung an den Bau von
Eisenbahnen auf, indem er die Vorteile durch Eisenbahnen in England
darlegte und sie ebenfalls für Deutschland (speziell westliche
Gebiete betreffend) vorführte. In seinem zu begeisternden
Artikel hieß es: „möge auch im Vaterlande bald die
Zeit kommen, wo der Triumphwagen des Gewerbefleißes, mit
rauchenden Kolossen bespannt ist und dem Gemeinsinn die Wege ebnet.“
Der industrielle Friedrich Harkort forderte, schon
vor der Eröffnung der ersten, öffentlichen Eisenbahn in
England, den Bau eines Eisenbahnnetzes zwischen Düsseldorf und
Elberfeld, welches das erste Teilstück der westfälischen
Eisenbahn darstellen sollte. Auf diese Weise erhoffte sich Harkort
die Industrie im bergisch- märkischen Raum gegenüber dem
Ausland durch Transportkostensenkung konkurrenzfähig zu machen.
1832 wurde dieser Vorschlag von den Handelskammern aufgegriffen und
der Elberfelder Oberbürgermeister sowie der Bankier und spätere
preußische Handelsminister Freiherr von der Heydt waren die
größten Befürworter dieses Projektes. Im Jahre 1835
konnte die Düsseldorf- Elberfelder Eisenbahngesellschaft, nach
Überwindung mehrerer Schwierigkeiten, mit einem Aktienkapital
von 2.250.000 Deutschen Mark gegründet werden.
Die
königliche Regierung in Düsseldorf erteilte am 5. Februar
1837 der Eisenbahngesellschaft eine vorläufige Konzession.
Bei
der Projektierung der Strecke von Düsseldorf nach Elberfeld
traten jedoch Probleme auf. Man wusste nicht, welche der drei
vermessenen Strecken am idealsten waren. Die Gesellschaft beschloss,
aufgrund der drei Vorschläge, Robert Stephenson
einreisen zu lassen, um sich ein Gutachten über die drei
Projekte einzuholen. Stephenson sandte einen Techniker nach Elberfeld
und Düsseldorf aus, der die drei verschiedenen Strecken
überprüfen sollte. Aufgrund der Ergebnisse des Technikers,
entschied sich Stephenson auf die Streckenführung Düsseldorf,
Erkrath, Hochdahl, Vohwinkel und Elberfeld, da bei dieser
Streckenführung kein Tunnelbau erforderlich war.
Der
entwerfende, königliche Baukondukteur Pickel stellte jedoch
fest, dass die ausgewählte Strecke (die ihren Anfang in der Nähe
der Königs- Allee und des heutigen Graf- Adolf- Platzes machte
und in Elberfeld- Steinbeck endete) einen Höhenunterschied von
130 Metern bewältigen musste. Aus diesem Grund entschied sich
Stephenson, den Höhenunterschied bei Hochdahl und Erkrath mit
Hilfe von zwei, im Seilbetrieb stehenden, Dampfmaschinen
zu bezwingen. Wenig später wurde diese Art und Weise, den Zug
hinaufzuziehen, aufgegeben und durch einen Lokomotivbetrieb ersetzt.
Das Prinzip, durch eine Umlenkrolle (Durchmesser von 1, 75 Meter) an
der höchsten Stelle in Erkrath, wurde noch bis ins Jahr 1927
fortgesetzt. Es wurde ein Seilende an den hinauffahrenden Zug
befestigt und ein Ende an die hinabfahrende Lokomotive. Diese behalf
dem hinauffahrenden Zug den Höhenunterschied zu bewältigen.
Man entschied sich außerdem, die Strecke eingleisig zu bauen.
Nur das Stück zwischen Erkrath und Hochdahl wurde zweigleisig
angelegt.
Der
34 Jahre alte, aus Ostpreußen stammende Ingenieur Friedrich
Eduard Wiebe, bekam auf Empfehlung des Ministers Beuth die Bauleitung
zur Fertigstellung der Düsseldorf- Elberfelder Eisenbahn.
Während
der Bauzeit reiste Wiebe mehrmals nach England, um sich von
Stephenson beraten zu lassen. Wiebe sorgte außerdem für
das Baumaterial und meisterte allein unvorhersehbare Schwierigkeiten.
Als
die ersten Lokomotiven gebaut, geliefert und montiert waren, stellte
Wiebe fest, dass keiner die Triebwagen bei der Eröffnungsfahrt
bedienen konnte. Deswegen fuhr Wiebe nach Belgien und erlernte dort
das Führen der Maschinen. Bei der Eröffnungsfahrt der
ersten Teilstrecke von Düsseldorf nach Erkrath, am 20. Dezember
1838, war Wiebe nicht nur der Erbauer der Strecke, sondern auch der
erste Lokomotivführer im westfälischen Gebiet.
5.
Finanzierungsprobleme während des Baues der Düsseldorf-
Elberfelder Eisenbahn
Die
definitive Bestätigung des Statuts, in dem das Anlagekapital
auf 1.027.800 Taler, bestehend aus 10.278 Aktien zu je 100 Taler und
zu 5 Prozent verzinsbar, festgesetzt wurde, hatte am 23. September
1837 stattgefunden.
Es wurde sogleich mit dem Bau begonnen. Am 20.
Dezember des folgenden Jahres konnte die erste Teilstrecke von 8,6
Kilometern – Düsseldorf nach Erkrath – dem Betrieb
übergeben werden.
Im Dezember 1838 erhöhte die Gesellschaft das
Aktienkapital um 362.000 Taler , da sie während des Baues in
Zahlungsschwierigkeiten geraten war und eingesehen hatte, dass der
Voranschlag zu niedrig bemessen war. In der Generalversammlung wurde
am 23. Juni 1840 beschlossen, 6000 Prioritätsaktien
(Obligationen)
zu 100 Taler, mit 5%iger Zinsgarantie und 1,5%iger Amortisation
herauszugeben. Die Bezeichnung „Aktien“ trifft auf die
sogenannten Prioritätsaktien nicht zu, da kein Anspruch auf eine
Dividende
besteht. Der Grund des hohen Zinsfußes bestand darin, dass
damals die Verbindungsbahn Rhein –Weser als gescheitert zu
betrachten und infolgedessen die Lust zur Beteiligung am Bau geringer
geworden war. Den Kapitalisten war ein niedriger, sicherer Zins
lieber als eine ungewisse, höhere Dividende. Daher wurden zu
jener Zeit die Obligationen den Aktien vorgezogen. Am 21. Mai 1841
konnte die Strecke bis Vohwinkel (12,5 km) und am 3. September 1841
bis Elberfeld (5,5 km), infolge der Emission
der Prioritätsaktien, eröffnet werden. Da die notwendigen
Geldmittel zur Vollendung der Anlagen und Gebäude nicht
ausreichten, wurde beschlossen, den preußischen König um
ein Darlehn von 400.000 Taler (gegen eine mäßige
Verzinsung aus Staatsmitteln) zu bitten. Bei einem negativen Resultat
von Seiten des Königs, sollte um die Genehmigung gebeten werden,
dass die Gesellschaft die 600.000 Taler Prioritätsaktien
kündigen kann. Anstatt dessen sollte ein neues Kapital von einer
Million Taler zu einer 4%igen jährlichen Verzinsung und 1%iger
Amortisation aufgenommen werden.
Zwar verweigerte die A.K.O. vom 4. März 1842
die Gewährung des Darlehns, gestattete jedoch die Wünsche
der Gesellschaft und die Reduzierung des Zinsfußes von fünf
auf vier Prozent. Es erfolgte eine Bewilligung für die Inhaber
der alten Prioritätsaktien. Ihnen war der Austausch gegen neue
Aktien, bei einer Prämie von 1 bzw. 0,5 Prozent, freigestellt.
Die Emission dieser Anleihe wurde von verschiedenen Bankhäusern
in Elberfeld, Köln und Berlin zu 95% ausgeführt.
Die Generalversammlung der Aktionäre
beschloss, den laut Gesellschaftsstatuts garantierten Zinsbezug der
Stammaktien von 5% gänzlich aufzuheben und dafür lediglich
eine Dividendenverteilung eintreten zu lassen, da im Jahre 1843 der
Ertrag der Bahn die garantierte Verzinsung der Aktien nicht
einbrachte und an eine staatliche Zinsgarantie nicht zu denken war.
Es wurde ferner beschlossen, das bis zu 15 Aktien, jeweils 3 Aktien
eine Stimme gewährten. Die Stimmfähigkeit der Aktien
unterlag einer Abstufung, sobald ein Aktionär mehr als 15 Aktien
besaß. Kein Aktionär durfte mehr als 10 Stimmen (fremde
und eigene) haben. Dadurch entstand der „Schutz der Minderheit
der Aktionäre“. Die von der Generalversammlung am 27. Mai
1847 beschlossene Vermehrung des Stammaktienkapitals um 372.000 Taler
wurde vom König genehmigt. Die neuen Aktien konnten keinen
genügenden Absatz finden, obwohl infolge des gesteigerten
Verkehrs 4,5 % Dividende in diesem und 4% im vorherigem Jahre auf die
Stammaktien gezahlt worden waren. Es wurde auf die Emission dieser
Stammaktien verzichtet und dafür 400.000 Taler, 5%tige
Prioritätsaktien mit 0,5tiger Amortisation ausgegeben. Im Jahr
1856 wurde die Erhöhung dieser Prioritätsaktien auf 500.000
Taler mit 4% beschlossen. Der Anschluss der Düsseldorf-
Elberfelder Bahn konnte an den inzwischen entstandenen Bahnen
vollzogen werden. Dieses geschah 1847 seitens der Düsseldorf-
Elberfelder Gesellschaft an die Köln- Mindener Bahn, an die
Prinz- Wilhelm Bahn in Vohwinkel und die Bergisch- Märkische
Bahn in Elberfeld. Durch Beschluss der Düsseldorf- Elberfelder
Generalversammlung vom 7. Januar 1857 in der bergisch- märkischen
Generalversammlung vom 10. Januar 1857 ging die Bahn in den Besitz
der Bergisch- Märkischen Eisenbahngesellschaft zu Elberfeld
über. Die A.K.O vom 9. Juni 1857 brachte die Bestätigung
und die Genehmigung des Vertrags. Für drei eigene Aktien
erhielten die Aktionäre der Düsseldorf- Elberfelder Bahn
fünf Bergisch- Märkische Aktien. Bei einer gewünschten
Auszahlung stand den Aktionären eine Barabfindung von 145 Talern
und 5% Zinsen (von Juni 1857 bis Februar 1858) für jede
Düsseldorf- Elberfelder Stammaktie zu. Am 1. Juli 1857 wurde
die Verwaltung der Bahn von der königlichen Eisenbahndirektion
Elberfeld übernommen und ab dem 1. Januar 1858 auf Rechnung der
Bergisch- Märkischen Eisenbahngesellschaft geführt.
6.
Die verschiedenen Eisenbahngesellschaften und ihre Streckenführung
6.1.
Düsseldorf- Elberfelder Eisenbahn
Im Jahre 1838 wurde der erste Bahnhof von der
Düsseldorf- Elberfelder Eisenbahngesellschaft aufgebaut. Dieser
lag am südlichsten Ende der Stadt. Geografisch gesehen wäre
das der heutige Graf- Adolf- Platz. Die Gleise führten von dort
aus an der heutigen Graf- Adolf- Straße entlang, überquerten
einen Teil des heutigen Hauptbahnhofes, kamen dann durch das
Industriegebiet, an der heutigen Waggonfabrik vorbei und liefen dann
in den Bahnhof Gerresheim ein. Die derzeitige Strecke vom
Hauptbahnhof Düsseldorf in Richtung Wuppertal wird erst nach dem
Bahnhof Gerresheim auf der historischen Trasse benutzt.
1872 übernahm die Düsseldorf-
Elberfelder Bahn die Strecke Düsseldorf, Werden, Ruhrtal. Diese
zweigte an der heutigen Werdener Straße mittels eines
Gleisdreiecks von der Stammstrecke ab, führte an Grafenberg
vorbei, dann über Rath und weiter bis Essen Kupferdreh. Diese
Strecke existiert teilweise heute noch als Industrieanschluss. Die
heutigen S- Bahnzüge von Düsseldorf nach Essen befahren
erst in Rath diese alte Gleisführung.
6.2.
Köln- Mindener Eisenbahn
Auf
dem heutigen Gelände der Landesversicherungsanstalt stand 1885
der Köln- Mindener Bahnhof, der südlich vom Düsseldorf-
Elberfelder Bahnhof seine nächste Station fand. Die Entfernung
der beiden Bahnhöfe betrug circa 200 Meter. Das aus Köln
kommende Gleis führte in Südosten Düsseldorfs über
den Oberbilker Markt an der Eisenstrasse entlang und mündete
dann in den Kopfbahnhof. Die Züge der Köln- Mindener
Eisenbahn bogen nach der Ausfahrt aus diesem Bahnhof nach Norden ab
und überquerten die Gleisanlagen der Düsseldorf-
Elberfelder Eisenbahn um dann am Ostrand von Düsseldorf in
Richtung Duisburg zu fahren. Güterzüge benutzten eine
direkte Verbindung zwischen Oberbilk und Derendorf, denn dadurch
musste der Kopfbahnhof nicht berührt werden.
6.3.
Rheinische Eisenbahn
Die Rheinische Eisenbahn errichtete als letzte
Gesellschaft 1875 einen Bahnhof an der Grafenbergstraße in
Düsseldorf.
Bereits 1874 hatte diese Gesellschaft die Strecke
Mülheim, Speldorf, Lintorf, Grafenberg, Hilden, Opladen, Köln
eröffnet. Da diese Linie das Stadtgebiet von Düsseldorf nur
indirekt berührte, wurde am 1. Februar 1886 die Eröffnung
des rheinischen Bahnhofs durch eine zehn Kilometer lange Nebenstrecke
ermöglicht. Diese Strecke zweigte in Rath ab, um dann in
südwestlicher Richtung zum
heutigen Bahnhof Derendorf zu gelangen. So ergab
es sich, dass beide Bahngesellschaften, die KME
und die RhE,
zu dieser Zeit an der Grafenbergstraße jeweils einen Bahnhof
unterhielten. Die Schienen der RhE folgten dem Verlauf nach Osten und
erreichten südlich von Grafenberg die Strecke nach Köln
bzw. Mülheim.
7.
Der neue Hauptbahnhof und die damit aufkommenden Vorteile
Die
drei herrschenden Bahngesellschaften in Düsseldorf unterhielten
eigene Bahnhöfe. Dies bedeutete für Personen die umsteigen
mussten ein Problem, da die Bahnhöfe an verschiedenen Orten
lagen. Deswegen wurden die drei Bahnhöfe seit Februar 1876 durch
Pferdebahnlinien mit der Altstadt verbunden. Zwar war jetzt das
Umsteigen leichter, doch war die körperliche Anstrengung und ein
hoher Zeitverlust noch von Bedeutung. Durch das expandieren der Stadt
Düsseldorf, sah der preußische Staat eine gut Chance um
die Eisenbahngesellschaften zu verstaatlichen.
Das Wachsen der wirtschaftlichen Aufgaben und der hohe
Konkurrenzkampf zwischen den privaten Eisenbahngesellschaften dienten
auch als Gründe für diese Entscheidung die Bahn zu
verstaatlichen. Die Eisenbahngesellschaften wurden daher zum 1.
Januar 1880 vom preußischen Staat verstaatlicht.
Im Sommer 1891 war der neue, nach dreijähriger
Bauzeit, von Preußen erbaute Hauptbahnhof Düsseldorfs
fertiggestellt. Es herrschte Freude und Stolz in Düsseldorf. Die
Fertigstellung des „Central Personen Bahnhofs“ bedeutete
ein außerordentliches Eingreifen in das Düsseldorfer
Stadtbild. Dieser Bahnhof trat an Stelle von drei unterschiedlichen
Bahnhöfen ein, die von drei privaten Eisenbahngesellschaften in
Düsseldorf betrieben wurden. Der neue Bahnhof ersetze den
Düsseldorfs ersten Bahnhof. Dieser wurde von der Düsseldorf-
Elberfelder Eisenbahngesellschaft betrieben, die später von der
Bergisch- Märkischen Eisenbahn übernommen wurde, Der
Bahnhof der Düsseldorf- Elberfelder Eisenbahn lag am südlichsten
Ende der Königs- Allee. Heute erinnert uns der Graf- Adolf-
Platz an diesen Bahnhof. Dann wurde durch den neuen Hauptbahnhof,
der Kopfbahnhof der Köln- Mindener Eisenbahn ersetzt. Dieser war
nur 200 Meter von dem Düsseldorf- Elberfelder Bahnhof entfernt.
Als letzten, ersetzte der neue Hauptbahnhof, den Bahnhof der
Rheinischen Eisenbahngesellschaft. Dieser lag in Derendorf und damit
am weitesten davon entfernt. Dieser neue Bahnhof bedeutete eine große
Wende in der Düsseldorfer Eisenbahngeschichte. Das Bahnfahren
wurde für Menschen gemütlicher, da die hohe körperliche
Anstrengung und der hohe Zeitverlust entfallen war. Die nun nicht
mehr gebrauchten Gleise wurden auf Dämme gelegt und damit
Schienengleiche beseitigt. Die nun nicht mehr gebrauchten
Bahnhofgebäude wurden abgerissen, z.B. Graf- Adolf- Platz. Der
einstige Köln- Mindener Bahnhof wurde von der
Landesversicherungsanstalt „Rheinprovinz“ übernommen,
die 1890 durchs Gesetz gegründet wurde, sowie von der Provinzial
Feuerversicherung, die von Koblenz nach Düsseldorf kam. Der neue
zentrale Bahnhof, der am Ostrand der alten Stadt gelegen war, bildete
eine wichtige Verbindung der gewachsenen Stadt und den jungen
Vorstädten. Der Düsseldorfer Bahnhof hatte eine zentrale
Rolle in der Industrie, da sich diese während der Gründerjahre
an die Bahnstrecke ansiedelte und somit die Arbeiter mit sich gezogen
hatte. Bis heute noch ist der Düsseldorfer Bahnhof ein wichtiger
Umsteigepunkt für Pendler.
7.1.
Entwicklung nach der Verstaatlichung
Wie im vorhergehenden Text schon angedeutet, wurde
die Eisenbahn zum 1. Januar 1880 von dem preußischen Staat
verstaatlicht. Die nun nicht mehr privaten Bahnstrecken wurden der
Eisenbahn- Direktion „ Köln-rechtsrheinisch“ und zu
einem kleinen Teil, der Elberfelder Direktion unterstellt.
Das Gleisschema wurde an dem Berührungspunkten
der Konkurrenzstrecken, zu einem großem Gesamtnetz im
Ruhrgebiet, miteinander verknüpft. Es entstanden in vielen
Großstädten des Reviers „Hauptbahnhöfe“,
da fast in jeder Stadt drei Bahnhöfe vorhanden waren, die die
alten ersetzten.
Im Jahre 1895 wurde die Eisenbahn- Direktion Essen
gegründet. Diese Direktion musste ein Schienennetz mit einer
Länge von 950 Kilometern verwalten. 1935 kamen weitere 300
Kilometer hinzu, da das Schienennetz durch Neubaustrecken ergänzt
wurde.
Zahlreiche Strecken wurden nach dem 2. Weltkrieg
aufgelassen und durch wenige Neubaustrecken ergänzt. Die
übriggebliebenen Strecken wurden ausgebaut oder die wichtigsten
elektrifiziert. Für den Personenverkehr entstanden mit einem
sehr hohen Kostenaufwand die „S- Bahnzüge“. Damit
wollte man die Großstädte des Reviers miteinander
verbinden. Heutzutage fahren diese Züge immer noch nach einem
starren Fahrplan.
8.
Schluss
Das Fertigen der Facharbeit hat mir viel Spaß
bereitet, da ich durch die Bearbeitung meines Themas mein Wissen,
bezüglich der Eisenbahnentstehung, erweitern und erneuern
konnte.
Obwohl viele Probleme bei der Auswertung der
Texte, aus den einzelnen Literaturverzeichnissen aufgetreten sind,
bin ich doch mit meinem Ergebnis zufrieden.
Durch mein Interesse habe ich mich oft sehr
hineingesteigert, so dass ich übermein Thema betreffend hinaus,
Informationen für mich gesammelt habe, um meine Neugier zu
stillen.
9.
Literaturverzeichnis
www.bergisches-staedtedreieck.de/wandern/solingen/transport_verkehr.html
Hilger,
W.
Die
Eisenbahn im Rhein- Ruhr- Gebiet 1838 – 1881 (Band1)
Hilger,
W., Bonn 1978
www.muenster.de/~gberg/Aeisenbahn.html
www.muenster.de/~gberg/Aharkort.html
Weidenhaupt,
Hugo
Aus
Düsseldorfs Vergangenheit (Aufsätze aus vier Jahrzehnten)
Clemens
von Looz- Corswarem, Düsseldorf 1988
Wiegand
& Partner Public Relations Agentur
Düsseldorf
Hbf – Verkehrsknoten erster Klasse
Landeshauptstadt
Düsseldorf - Presseamt
Bundesbahndirektion
Köln – Neubauabteilung
www.wisoveg.de/wisoveg/kr/kr-dig5/kr1950-10-15entwicklung.html
10.
Selbstständigkeitserklärung
Ich erkläre, dass ich die
Facharbeit ohne fremde Hilfe angefertigt und nur die im
Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel
benutzt habe.
Düsseldorf, den
Unterschrift
11.
Anhang
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