ber ich werde erst berichten, wie sie mit ihren Knüppeln, die mit Eisenspitzen versehen waren, hinzukamen und zu Werke gingen die kühnen Bauern von Berg, die, in der Sprache Brabants, zu Recht Dorfleute genannt werden. Diese kamen alle wohl zum Kämpfen bereit, in der Gewohnheit, die dort besteht. Ein Großteil von ihnen hatte Wams und auch Haube, ein Teil sogar Panzer; zwar der Schwerter mit scharfen Klingen wollten sie sich nicht bedienen; aber Knüppel hatten sie alle, am Ende mit großen Hufnägeln gespickt. Ihren Scharen hatten sich die Kölner mit ihren Treffen beigesellt: In ihrer Gesellschaft sah man glänzende Kettenhemde, Halsberge und Schwerter blinken. Ehe noch diese dritte Schar hinzukommen wollte, hatte lange Zeit der Herzog von Brabant den Kampf allein gehalten mit seinen Leuten. Wohl kann ich nicht angeben, wäre der Herzog unterlegen, was sie dann getan hätten, die mit ihren Nagelkeulen dort bereitstanden: Aber Bruder Walter Dodde, das sage ich wohl, im war Angst, dass sie so lange zögerten, ehe sie dem Herzog zu Hilfe kamen; dabei halfen ihm die Natur und die Treue von Brabant, die er erlangt hatte; aber obschon er ein eifriger Laienbruder war, ritt er mutig, kreuz und quer, vor ihrer Truppe, und rief: So ehrenvoll, wie sich nur jemals ein Fürst in irgendeinem Lande wehrte, so hat sich der Herzog von Brabant gewehrt, mit dem Schwert an der Kehle, und hat den Sieg errungen: Zieht von dannen! Denn es ist an der Zeit, wollt ihr gewinnen Gut, dass Ihr es nun angeht; denn die Feinde sind ermatte." Sobald sie dies angehört hatten, zogen sie in die Schlachtordnung tapfer ins Gefecht, munter rufend: Hya, ruhmreiches Berg!" Aber als sie auf das Schlachtfeld kamen, war deutlich zu sehen, dass die Brabanter Oberhand gewannen, denn der Graf von Berg, augenblicks, führte den Bischof gefangen mit sich vom Felde, ohne Zweifel: Das wäre nicht geschehen, hätte man den Bischof nicht vorher mit Waffengewalt bezwungen.
ber das braucht man nicht zu vermelden, denn es wurde schon beschrieben. Die Bauern, die dort im Kampf blieben, stellten sich an einen Graben und schlugen nieder Freund und Feind, ohne Schonung, denn wer zu den einen oder den anderen gehörte, davon hatten sie keine Kenntnis. Plötzlich begab es sich, wie Gott gab, das Battele, ein Gefolgsmann und Knappe des Herzogs von Brabant, auf einer Mähre saß, die weder vorwärts noch rückwärts wollte: Auf ihn stürzten sich die von Geldern. Als er das Pferd nicht schneller sich bewegen fand, sprang er auf die Erde und erschlug es selbst mit dem Schwert und kam zu denen von Berg gerannt, gerade als sie den Kampf begannen. Da wollten sie ihn niederschlagen, dass er nicht wieder aufstehen könnte, doch er rief: Ihr tut unrecht! Ich bin Gefolgsmann des Herzogs von Brabant, der es nicht verdient, hier von euch, dass Ihr seine Freunde und seine Mannen niederschlagt." Da riefen sie alle zurück: Seid Ihr von Brabant, freimütig rufet: Ruhmreiches Berg! Und wir helfen Euch allen sofort. Geht voran und führet uns schnell dorthin, wo wir Feinde finden können. Wir sollen wohl alsbald den Kampf beenden, wenn wir sie wohl herausfinden können." Der Gefolgsmann rief nach ihrer Rede: Brabant! Ruhmreiches Berg! Folgt mir, wohin ich vorgehe. Ich werde Euch augenblicklich dorthin bringen, wo Ohr Feinde finden könnt." So führte er sie dann von hinten an die Feinde heran. Die Kölner mit ihren Truppen folgten ihnen und umzingelten ihre Feinde in einen ganzen Ring: Das war eine erbärmlich Sache, den großen Jammer zu sehen; denn sie schlugen von hinten tot manchen Mann ohne Gegenwehr. Da war in ihres Feindes Heer niemand, war er auch noch so tapfer, der nicht abgewehrt wurde, denn durch die Schwerter der Brabanter fielen sie ohne Umschweife, wenn sie vorwärts drängen wollten, und wenn sie umkehren wollten, fanden sie die Kölner oder die Bauern von Berg, wenn sie sich noch näher dahin zurückzogen. Als die Sache sich solchermaßen verhielt, fühlte sich mancher Ritter, mancher Gefolgsmann höchst unbehaglich, die sich gerne ergeben hätten, wenn sie nur gewusst hätten, wie sie es anstellen sollten, wie ich hiernach noch kundtun werde...
Nach der Übersetzung von Franz W. Hellegers. In: Dokumentation zur Geschichte
der Stadt Düsseldorf. Düsseldorf im Mittelalter 1288-1510. Düsseldorf 1990, S.25
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